Warum es uns gibt

Antje Steinbach

Die Selbsthilfegruppe „Frauen Kontra Krebs“ gründete sich am 27. März 2008 auf Initiative von Antje Steinbach aus Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem DRK Krankenhaus Rabenstein.

Antje Steinbach erkrankte mit 39 Jahren sehr schwer an Brustkrebs und konnte nicht mehr in ihren Beruf als Friseurin zurückkehren, sie wurde berentet. Eine neue Bereicherung ihres Lebens fand sie als Model für Brustepithesen und Spezialwäsche.

Bei ihren Auftritten lernte sie viele Selbsthilfegruppen kennen, vermisste jedoch in den meisten Gruppen junge betroffene Frauen. Antje wünschte sich eine Selbsthilfegruppe, die sich besonders der Sorgen und Probleme junger an Krebs erkrankter Frauen annehmen würde, um ihnen Hoffnung, Zuversicht und vor allem Lebensfreude des Augenblicks wieder zu geben. In der Gründung der SHG „Frauen Kontra Krebs“ erfüllte sich Antjes Wunsch.


Unsere Gruppe trifft sich jeden letzten Donnerstag im Monat ab 18:00 Uhr, im Medizinischen Berufsschulzentrum des DRK Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein.

Die meisten unserer Frauen erkrankten an Brustkrebs oder Formen des Unterleibkrebses, wie z.B. Gebärmutterhalskrebs oder Vulvakarzinom. Es ist jedoch jede krebskranke Frau willkommen, möchte sie Kontakt zu Gleichbetroffenen aufnehmen.

Unsere Treffen sind Themenabende, mit speziell dazu eingeladenen Gästen.

Die Themenauswahl wiederspiegelt unter anderem die oft tiefgreifenden Probleme der Frauen, die durch die Krebserkrankung entstanden sind, jedoch oftmals schon Jahre vorher vorhanden waren und durch die Erkrankung in das Bewusstsein der Frauen rücken. Die Themen der Abende sind sehr unterschiedlich.

Zum Einen fachbezogen auf die Erkrankung Krebs selbst und die Folgen der Therapien (Lymphödeme, Fatigue,usw.), oder gesunde Ernährung und ergänzende Therapieformen, aber auch die Problematik Familie, Partner, Kinder und Umfeld, beruflicher Wiedereinstieg, psychologische Probleme wie Angst vor der Wiedererkrankung und vorm Sterben, Zweifel, kann ich mich selbst annehmen – so wie ich jetzt bin, was kann ich tun um gesund zu bleiben?

Im Anschluss des Vortrages entstehen interessante Gespräche bei einem kleinen Imbiss und Getränken.

Ebenso liegt uns die aktive Lebensfreude am Herzen. Wir organisieren gemeinsame Ausflüge.

z.B. im Frühjahr eine Wanderung und im Herbst eine viertägige Fahrt an die Ostsee oder Mitmach- Abende zu Themen wie Bauchtanz, Lachyoga, Entspannung, Kunsttherapie, zum Mitsingen, Trommeln, Tanzen …

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein, haben wir die Möglichkeit, bereits im Krankenhaus Kontakt zu Patientinnen aufzunehmen, wenn sie es wünschen. Durch den Besuch am Krankenbett geben wir den Frauen die Gewissheit, sie werden mit ihrer Erkrankung nicht alleine gelassen.

Zusätzlich bieten wir eine Sprechstunde an.

Sie findet jeden ersten Mittwoch im Monat, von 9:00 bis 11:00 Uhr, im Raum neben dem Eingang der Tagesklinik statt.

Und wir verschließen uns auch nicht vor der Tatsache, dass jedes Leben endlich ist. Wir gedenken und sprechen offen über unsere verstorbenen Frauen, besuchten sie auf der Palliativstation und nahmen an der Trauer ihrer Familien teil. Sie gehören in unsere Mitte. Krankheit ist Teil des Lebens und darf nicht zur Isolation führen. Aus diesem Grund beleben wir gerne durch unsere Teilnahme öffentliche Aktionen.

Wir besuchen Veranstaltungen und Weiterbildungen, stehen im aktiven Kontakt zur Sächsischen Krebsgesellschaft und dem Gesundheitsamt Chemnitz. Besonders schöne öffentliche Veranstaltungen sind jährlich das Sonnenblumenfest und „Laufend gegen Krebs“ initiiert von der Sächsischen Krebsgesellschaft in Zwickau.